Warum Kompost-Tee

Vorrangig geht es bei der Komposttee-Behandlung darum, über die Aktivierung der Mikroorganismen  die Humusbildung des Bodens zu unterstützen und damit gleichzeitig das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen zu fördern, ihre Stresstoleranz gegen negative Umweltbedingungen zu erhöhen und da der Komposttee in der Regel selbst hergestellt wird, bei gleichbleibendem bis steigendem Ertrag den finanziellen Aufwand zu senken.

Anzahl der Bodenorganismen in 0,3 m^3 (1x 1×0,3m)

Gruppe
Anzahl
Gewicht
Bakterien
1 Billion (10^12)
50g
Strahlenpilze
10.000 Millionen
50g
Pilze
1.000 Millionen
100g
Algen
1 Millionen
1g
Einzeller
0,6 Billionen
10g
Rädertierchen
25.000
0,01g
Fadenwürmer
1 Millionen
1g
Milben
100.000
50g
Springschwänze
50.000
0,6g
Borstenwürmer
10.000
2g
Regenwürmer
80
40g
Schnecken, Spinnen, Asseln, Vierfüssler
800
10g
Summe
1,6 Billionen
266g

(Quelle: Dunger, 1964)

In einem gesunden, humusreichen Boden leben eine Vielfalt an Organismen, die alle zusammen an bodenbearbeitenden Prozessen beteiligt sind.

  • Tausendfüßer, Springschwänze und Milben zersetzen Pflanzenrückstände
  • Mikroorganismen wandeln die Überreste von Tieren und Pflanzen in wertvollen Humus um
  • Bakterien zersetzen die organischen Überreste in ihre chemischen Bestandteile
  • Milben, Hundertfüßer, Käfer, Pilze und Bakterien regulieren das Gleichgewicht der Organismen
  • Regenwürmer und Larven bearbeiten die obersten Bodenschichten auf ihrer Suche nach totem Pflanzenmaterial,
    durch ihre Gänge wird die Erde mit Luft und Wasser versorgt

Wenn wir dafür Sorge tragen, dass diese Bodenlebewesen auf unserer Anbaufläche ein gutes Auskommen haben, stehen uns eine enorme Anzahl an wertvollen „Landarbeitern“ zur Verfügung – sie erledigen ihre Arbeit zuverlässig, kosten nichts und machen auch keinen Urlaub – das alles für „gute Kost“ und Logis.

Nahrungsnetz im Boden

Nahrungsnetz im Erdboden

Die konventionelle Landwirtschaft ernährt mit ihrer chemischen Düngung nur die Pflanze, mit der Folge, dass der Humusgehalt und die Zahl der Mikroorganismen kontinuierlich abnehmen. Der Boden verliert seine Krümelstruktur, was zu einer geringeren Durchlüftung mit Sauerstoff und Speicherfähigkeit von Wasser führt, er wird immer öfter verweht und abgeschwemmt – die Fruchtbarkeit geht verloren.

In dem mit Kunstdünger versorgten Boden entwickeln sich vermehrt Krankheiten und Schädlinge, gegen die mit „Pflanzenschutzmitteln[1] vorgegangen wird. Diese Mittel zerstören neben Schädlingen auch Nützlinge und gefährden über ihre Rückstände den Verbraucher. Für die durch diese Gifte entstehenden Krankheiten bietet die chemische Industrie wiederum Abhilfe in Form von Tabletten. Ein Kreislauf, der sich selbst ernährt.

Komposttee dagegen, spart Kosten und ist als Auszug aus hochwertigem Kompost in der Lage, dem Boden die lebensnotwendigen Mikroorganismen wieder zuzuführen. Die dadurch wieder steigende Stabilisierung der Bodenstruktur macht den Boden und darüber die Pflanzen gesünder und kräftiger. Damit ist Kompost-Tee ein echtes PflanzenSchutzmittel .

Durch regelmässige GiessBehandlungen mit Komposttee wird der Boden langfristig belebt und die Pflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgt, Mykorrhiza-Pilze z.B. leben in einer Symbiose mit den Feinwurzeln der Pflanzen, sie liefern der Pflanze Nährsalze und Wasser und erhalten ihrerseits einen Teil der durch die Photosynthese der Pflanzen erzeugten Stoffe. SpritzBehandlungen am Blattwerk bewirken, dass die Oberfläche mit Mikroorganismen besetzt wird, die für nachfolgende Krankheitserreger keinen Platz lassen und sind damit als Präventivmaßnahme zu empfehlen.

[1] konventionelle Pflanzenschutzmittel „schützen“ die Pflanze in der Regel durch abtöten der ungewünschten Begleitpflanzen, Schädlinge und Krankheitserreger – dabei werden die Nützlinge gleich mit abgetötet. Es besteht das Risiko, dass die „bekämpften“ Widersacher gegen die Mittel resistent werden, die Artenvielfalt reduziert wird und Spuren der Pflanzenschutzmittel in die Nahrung gelangen und den Verbraucher krank machen.